EDELMUT Das Beste in sich selbst, einander und der Gesellschaft zu entfalten wagen Die ethische Grundlage für die Erneuerung westlicher Kutur Ein evolutionsphilosophischer Essay von Freigeist von Lebenskunst Einführung:
Die
gegenwärtige westliche Kultur leidet unter massiver Niedertracht: Der
Herrschaft der schlechtesten menschlichen Eigenschaften. Der Gier
kapitalistischer Wirtschaft, die alles ver- und entwertet, bis alle
natürlichen und menschlichen Ressourcen totalausgebeutet und zu Tode
erschöpft sind. Der Konkurrenz und dem Neid von gewaltbasierten
Machtpyramiden, in denen jeder gegen jeden um´s Überleben kämpft und
andere zu übervorteilen sucht. Der Unmenschlichkeit und
Lebensverneinung eines materialistischen Weltbildes, das die Welt für
tot erklärt und den Menschen zum seelenlosen Bioroboter degradiert und
sich dementsprechend nicht scheut, die Biosphäre abzutöten und
Menschmaschinen zu bauen. Oder alternativ der Unmenschlichkeit und
Lebensverneinung religiöser Weltbilder, die sich ihre Gläubigen als
unmündige Schäfchen heranzüchten, die von der jeweiligen Priesterkaste
und dem dahinter stehenden Herrschaftssystem nach Belieben gemolken,
geschoren und ausgeschlachtet werden können.
Der Verschlagenheit politischer Systeme verschiedenster Art, die
allesamt auf Lüge, Korruption, Indoktrination, Volksverdummung und
rücksichtslosem Machtstreben beruhen. Und so liesse sich diese Liste an
herrschenden Niedertrachten noch lange fortführen.
Doch wen wundert dies angesichts der Tatsache, dass die westliche Kultur auf gewaltsamer Eroberung und Unterdrückung gegründet wurde. Der Eroberung durch einfallende germanische Horden, die sich als kriegerische Adelselite zwei Jahrtausende lang Land und Leute untertan machten und schliesslich mit ihren Kolonialimperien die ganze Welt gewaltsam unterwarfen. Die westliche Kultur ist nicht auf der freiwilligen Selbstorganisation souveräner Menschen gegründet, sondern auf systematisierter Massensklaverei. Eine solche Kultur schafft weder edle Herrscher noch ein edles Volk, sondern menschenverachtende Manipulatoren und einen viehisch degenerierten Mob. Da gibt es nichts zu beschönigen - und die gegenwärtige Polykrise westlicher Kultur spricht Bände: Das Abendland hat keinerlei echte Werte mehr, sondern nur noch wuchernde Unwerte, die es jetzt unaufhaltsam selbst zerstören. Der drohende zivilisatorische Kollaps ist somit voll und ganz selbst verschuldet und verdient. Wer aus diesem Horrorszenario aussteigen will, braucht ein komplett anderes Weltbild. Eines, dass die gesamte Stammesgeschichte der Menschheit lang bereits etabliert war und für den spektakulären evolutionären Aufstieg unserer Art sorgte - bevor barbarische Kriegerkulturen diese Erfolgsgeschichte gewaltsam beendeten. Ein Weltbild, in dem nicht die Niedertracht kulturelles Leitbild ist, sondern ihr Gegenteil: Der Edelmut. Der Mut, das Beste und Edelste in sich sich selbst zu entfalten und zu einem König oder einer Königin von Mensch heranzuwachsen. Der Mut, das Beste und Edelste in seinen Nächsten zu fördern, sie aufzubauen, zu stärken und zu beflügeln. Der Mut, souveräne Gemeinschaften und Gesellschaften freier Menschen aufzubauen, deren hochstehende Kultur ihre Mitglieder adelt. Der Mut, freiwillig die Besten und Edelsten an die Spitze von Kompetenzhierarchien zu wählen, die sich durch höchste Menschlichkeit und Lebensbejahung, Fähigkeit und Fertigkeit auszeichnen. Der Mut, auch andere Völker und Kulturen, Arten und Lebensräume zu achten und wertzuschätzen. Eine gesunde menschliche Kultur kann nur auf Edelmut beruhen und eine Heilung des durch und durch an sich selbst krankenden Abendlandes kann nur gelingen, wenn eine zunehmende Zahl an niedertrachtsüberdrüssigen Menschen beginnt, sich selbst, einander und ihre Kultur erneut zu adeln. Wie dies genau geschehen kann und jeder einzelne Interessierte sich darin einbringen kann, soll uns nun im Folgenden interessieren. SELBSTADELUNG
Die Grundlage einer edelmütigen Gesellschaft ist der Wille des Einzelnen, sich selbst zu adeln. Dies bedeutet zunächst einmal, sich selbst voll und ganz zum Meister und Schöpfer des eigenen Lebens zu ermächtigen. Sich unabhängig von Systemabhängigkeiten zu machen, die einen in einem infantilen Zustand halten, in dem man den Staat, den Gott, das Geldsystem oder den Chef wie ein Kind die Eltern braucht, damit sie einen ernähren und tragen und im Sinne des jeweils herrschenden Systems erziehen und bevormunden. Ein edelmütiger Mensch kann nur ein erwachsener, gereifter SOUVERÄN sein, der oder die auf der Basis freien Willens über sein eigenes Leben entscheidet. Die persönliche Reifung und Charakterbildung ist dafür unabdingbar und muss sich selbst Herausforderungen im Leben suchen, an denen sie wachsen und sich stärken kann. Solche Herausforderungen sollten immer die eigenen speziellen individuellen Neigungen und Talente, Interessen und Grundcharakterzüge berücksichtigen und erfodern dazu eine intensive Selbstreflektion und einen Prozess zunehmender Selbsterkenntnis. Spielerischer Tatendrang und staunend erkenntnisoffene Neugier sind dafür die Voraussetzung. Begeisterung, die aus vollem Herzen schöpft, ist die rechte Haltung für ein solches Unterfangen. Man braucht nur sich das Leben erspielende Kinder zu beobachten, um zu verstehen, was gemeint ist. Im Zuge zunehmender Selbsterkenntnis wird man verstehen, was die eigenen Schwächen und Schattenseiten sind und was die eigenen Stärken und lichtvollen Wesenszüge. Die Stärken und Leuchtkraft gilt es gezielt zu fördern und zu entfalten. Die Schwächen und Schatten gilt es zu studieren und gezielt in Stärken zu transformieren. Letzteres ist ein mühevoller Prozess, der nicht von Natur aus auf Begeisterung beruht, sondern gewollter Anstrengung und der Kultivierung von Begeisterung für diese Anstrengung bedarf. Spätestens hier sollte klar werden, dass Edelmut nicht nur von Leichtigkeit, Licht und Liebe getragen und durchdrungen ist, so wie das Leben selbst nicht nur Freude, sondern auch unentrinnbar Leid beinhaltet. Sich Härten zu stellen, ja sie sogar regelrecht zu suchen, ist Grundvoraussetzung, die Schwierigkeiten des Lebens gekonnt zu meistern. An Herausforderungen wächst der Mensch am besten. Mutproben sind der Boden, auf dem Helden gedeihen. Selbstgenügsamkeit und Bescheidenheit sind Nahrung für Unabhängigkeit und souveräne Selbstbestimmung. Der Freie Wille gedeiht nicht, indem man sich von jeder Lust und Laune ziellos hier und dorthin treiben lässt, sondern indem man ihn durch Anstrengung und die Überwindung von Widerständen fordert und fördert. Je mehr Härten und Widrigkeiten man ertragen kann, desto leichter fällt einem das Leben, auch und besonders, wenn es einmal wieder nicht ideal läuft. Auch den eigenen Schwächen gegenüber sollte man eine gesunde Härte entwickeln - und insbesondere lernen, die eigenen Triebe, Gefühle und Gedanken zu meistern, damit sie einen nicht beherrschen und sinnlos leiden machen, sondern einem dienen und das Leben sinnvoll bereichern. Doch nicht nur die blosse Meisterung, sondern darüber hinaus die gezielte Kultivierung von Körper, Seele und Geist machen den edlen Menschen aus. Selbständiges Denken grosser Gedanken und Ideen, gekonntes Empfinden und Erzeugen erhebender Gefühle und gewolltes Training eines starken, gesunden, selbstbeherrschten Körpers sind die offensichtlichsten Merkmale einer gelungenen Selbstadelung. Eine bewusst gewählte Sprache, die sich ihrer gewollten Wirkung klar ist, eine Körperhaltung, an der man die königliche innere Haltung erkennt und Taten, aus denen ein edler Charakter spricht, sind die unverkennbaren äusseren Anzeichen menschlichen Adels. Wer sich an diesem Ideal orientiert und es bestmöglich im eigenen Leben verwirklicht, wird sich innerlich gut, gerecht und göttlich fühlen und äusserlich eine tragende Kraft seiner Gesellschaft und Mitschöpfer echter Hochkultur sein. So kann sich ein jeder Mensch am besten selbst adeln. GEMEINSCHAFTSKRÖNUNG
Die Grundlage für einen erhebenden Edelmut im Kreise seiner Nächsten, seiner Familie, Freunde, Bekannten und Kollegen, seiner Nachbarschaft und sonstigem sozialen Umfeld ist der Wille, einander aufzubauen, zu bestärken, zu begeistern und zu beflügeln. Es gilt Freude am Aufblühen und Erfolg seiner Nächsten zu entwickeln, Schwächere zu schützen und zu stützen und sich selbst an Stärkeren zu orientieren. Der empathische Umgang miteinander und die Entwicklung einer sozialen Herzenskultur machen Gemeinschaft zu einem Erlebnis erhebender Geselligkeit, die man gerne und ausgiebig geniesst und sich freiwillig liebevoll einbringt. Eine hochstehende Diskussionskultur ist dabei die Voraussetzung für eine gesunde, erhellende Kommunikation. Aufmerksames Zuhören und sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen sorgt für gegenseitiges Verständnis und Toleranz. Reflektiertes Sprechen und bewusste Wahl wohlüberlegter Worte sorgen dafür, dass kein unnötiger Unsinn geredet oder Verwirrung verbreitet wird, sondern essentielle Informationen ausgetauscht werden und die Gemeinschaft zu den weisesten allgemeinen Einsichten gelangt. Wer gerade nichts wesentliches beizutragen hat, darf gerne gekonnt schweigen. Besonders, was gemeinsame Entscheidungen angeht, ist eine hochqualitative Diskussion von enormer Wichtigkeit, um alle Perspektiven anzuhören und abzugleichen, den grössten gemeinsamen Nenner herauszuarbeiten und sich zuletzt auf eine gemeinsame Entscheidung zu einigen, mit der alle gut leben können. Kompromisse dürfen niemals fauler Natur sein, sondern müssen immer die Interessen aller berücksichtigen und dürfen auch Ausnahmen und Sonderregelungen beinhalten, wenn diese dazu dienen, alle dazu zu bringen, an einem gemeinsamen Strang zu ziehen. Als kulturelles Vorbild kann dabei der Stammesrat unserer in Stammesgemeinschaften lebenden Vorfahren gelten, deren Diskussionskultur von höchstem Edelmut und den relevantesten Informationen und weisesten Worten geprägt war. Wie in der Stammeskultur gilt es auch in heutigen edelmütigen Gemeinschaften eine natürliche Authorität anzuerkennen und eine entsprechende Kompetenzhierarchie zu entwickeln. Natürliche Authorität bedeutet, freiwillig jenen Authorität zuzuerkennen, die spezielle Fähigkeiten und Fertigkeiten haben, meisterlich in ihrer Profession sind oder ihre altgereifte Erfahrung zur Weisheit gesteigert haben, also sich gemeinsam immer an den Besten in ihrem speziellen Bereich zu orientieren. Der beste Organisator mag Authorität in organisatorischen Fragen geniessen, der beste Redner die Gemeinschaft nach aussen vertreten, die liebevollste Trösterin mag als Ratgeberin in persönlichen Lebenskrisen gefragt sein und so fort. Die jeweils Besten in ihrem Bereich haben keinerlei Machtansprüche, sondern wirken durch Vorbildfunktion und Beliebtheit. Eine gesunde Gemeinschaft hat also definitv keine Machtpyramide, sondern eine Vielzahl von speziellen Kompetenzhierarchien. Da in der Regel die Mitglieder einer sich dem Edelmut verschreibenden Gemeinschaft nicht in einer edelmütigen, sondern einer niederträchtigen Gesellschaft herangewachsen und auf deren ungesunde Machtverhältnisse geprägt sind, gilt es für jede sich neu gründende edle Gemeinschaft, sich gemeinsam in einen sozialen Nachreifungsprozess zu begeben, in dem sie gezielt eine gesündere Sozialisierung nach oben beschriebenem Vorbild einüben. Es gilt, diskutieren, zuhören und wohlüberlegt sprechen zu lernen, Konflikte zu lösen, Krisen zu meistern und Entscheidungen herauszuarbeiten. Es gilt, einander spüren und aufmuntern, unterstützen und befügeln zu lernen, sich selbst in seiner Gruppenrolle zu reflektieren und darin zu verbessern, die Gemeinschaft als Kollektivwesen wahrzunehmen und über Gruppenbildungsrituale und gemeinsame Tätigkeiten in ihrem Zusammenhalt zu stärken. Eine Gemeinschaften, die den Weg der gemeinsamen sozialen Nachreifung gekonnt und erfolgreich beschreitet, kann so tatsächlich allmählich zu einer edlen Gemeinschaft anwachsen, in der zu leben sich für all ihre Mitglieder königlich anfühlt. WELTVEREDELUNG
Die Grundlage einer edleren Welt ist die persönliche und gemeinschaftliche Freude an gezielter Weltverbesserung. Gute Taten sind der beste Weg, Mitmenschlichkeit und Naturliebe zu kultivieren, die lebendige Erde von Umweltzerstörung zu heilen und niederträchtige Systeme mit einer hochstehenden Ethik zu überwinden, notwendige Revolutionen gewaltfrei zu gewinnen und Herrschaft wie Sklaverei gekonnt in Freiheit aufzulösen. Empathie und gesunder Menschenverstand sind dabei die Schlüssel, sinnvoll einzuschätzen, was in einer speziellen Situation und unter gewissen Umständen als gut und richtig gelten kann. Festgefügte ideologische Überzeugungen und ein unveränderlicher Moralkodex taugen dazu nicht, sondern werden auf Dauer nur die alte Weisheit bestätigen können, dass der Weg zur Hölle mit guten Absichten gepflastert ist. Auf keinen Fall darf man andere gegen ihren Willen überzeugen wollen, sie manipulieren oder gar zwingen, selbst wenn man sich selbst noch so sehr im Recht sieht oder guten Grund hat, anzunehmen, dass die Weltsicht seines Gegenübers falsch und gefährlich ist. Immer gilt es, sein Gegenüber um Einverständnis für eine gute Tat zu fragen - und am besten ist es, durch die eigenen Taten und die eigene Lebenshaltung als leuchtendes Vorbild zu wirken, an dem andere sich freiwillig orientieren können und wollen. So fordert einen der Lebensweg der Weltverbesserung noch mehr zu eigenem Wachstum heraus, da man ihn nicht nur für sich selbst und die seinen beschreitet, sondern für uns alle voranschreitet. Nur ein wahrhaft königlicher Mensch wird andere glaubhaft zur Selbstveredelung einladen können. Nur eine edle Gemeinschaft wird andere Gemeinschaften inspirieren können, ihre gemeinsame Lebensqualität konsequent zu steigern. Auf dieser Grundlage wird man immer gute Gelegenheiten finden, gute Taten zu vollbringen, sei es, dass man Fremde wie Freunde behandelt oder Schwächere schützt und stützt, Bedürftigen hilft oder sich für verfolgte Minderheiten einsetzt, Tiere aus Notsituationen rettet oder sich für Naturschutz engagiert, einen vermüllten Platz reinigt oder seine Nachbarschaft mit Kunst und Grün verschönert. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen und lädt dazu ein, die eigene Fantasie dazu zu nutzen. Gelegenheiten für gute Taten mögen sich spontan im Alltagsleben ergeben oder systematisch geplant und herbeigeführt werden. Immer aber geht es darum, die Welt zu einem lebenswerteren Ort für all ihre Bewohner zu machen. Je mehr Menschen und lebende Wesen sich königlich fühlen, desto erhebender wird die Welt sein, desto mehr ihrer Bewohner werden Lust bekommen, sie weiter zu verbessern und desto schneller und nachhaltiger wird die irdische Evolution immer höhere Daseinsstufen erklimmen. So wird Edelmut in letzter Konsequenz dem Paradies auf Erden immer näher kommen und eine edelmütige Menschheit sich zu Recht als Krone irdischer Schöpfung betrachten können. |